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18. Rollstuhltanztage Ludwigsburg

Jeder kann tanzen, wenn er es wirklich will

 

Im Vorfeld eines Ausfluges steht immer viel organisatorischer Aufwand, so auch für unser Trainingswochenende in Ludwigsburg. Dieses Jahr durften die Rollstuhltanztage Ludwigsburg ihr volljähriges Jubiläum feiern! Und wir waren mit von der Partie.

 

Treffpunkt war 14.00 Uhr beim Wendeplatz der Post am Bahnhof SBB und nach einigem hin und her fanden wir, Thomas, Fränzi, Olli und ich, uns schliesslich auf der Gundeli-Seite des Bahnhofes.

 

Mit pünktlicher Verspätung ging dann die Fahrt in Richtung Ludwigsburg los. Die Stimmung im Auto war insgesamt sehr gelöst, wobei Thomas und Fränzi dem Kichern und rumalbern von Olli und mir eher schweigend zuhörten. Nach drei stündiger Fahrt und etlichen Burger King-Aufzählungen kamen wir schliesslich beim Hotel Nestor an. Beate und Mirjam warteten bereits auf uns. Also ich muss zugeben, der Anblick des Hotels hat mich sehr erstaunt. Die alten Backsteingebäude sind einfach ein Traum!

 

An der Rezeption bezogen wir unsere Schlüssel, bzw. Zimmerkarten und richteten uns wohnlich ein. Bis zum Abendessen ging jeder seinen eigenen Aktivitäten nach und schliesslich trafen wir uns pünktlich um 19.00 Uhr im Restaurant des Hotels wieder.

 

Nach einigem Umstellen der Tische und Stühle - aufgrund unserer Gruppengrösse - konnten wir uns dann tatsächlich hinsetzen und die Begrüssung durch Silvia Scheerer geniessen. Es war ein gemütlicher Abend, der mit einer Schätzfrage (wie viele Erbsen sind in diesem Glas?) und tollen Preisen (Alarmanlage in Form einer Trillerpfeife, einen Spiegel als Schnellbildkamera, BMW alias Brot mit Wurst, u.v.m.) für ausgelassene Stimmung sorgte.

 

Mirjam gewann dann tatsächlich den ersten Preis: ein Einfamilienhaus (leider nicht bewohnbar für Menschen, da es sich hierbei um ein Schneckenhaus handelte) und einen Reisegutschein mit Übernachtung für zwei Personen (der war echt, so, wie ich ihn beschrieben habe). Den Abend liessen wir mit Let’s Dance und der sagenumwobenen Caipirinha-Runde (oder zwei) ausklingen.

 

 

 

Genauso legendär wie das Feiern am Abend ist auch der gewisse Tag danach… Zwar konnte niemand wegen Kopfschmerzen klagen, aber wirklich fit waren nicht alle. Besonders ich, die fast im Stehen einschlief. Meine sonst recht gute Laune am Morgen lag noch im Bett und eigentlich hätte ich nichts dagegen gehabt, bei ihr zu liegen, aber um 9.30 Uhr begann das Warm-up mit allen Teilnehmern. Bei dieser Gelegenheit wurde ich einigermassen wach.

 

Der Line-Dance für den Abend wurde dabei auch gleich eingeübt. Im Anschluss wurde die ganze Gruppe in zwei Niveaugruppen eingeteilt, damit jeder Teilnehmer auf seinem Level profitieren kann. Nach intensivem Üben von neuen Schrittfolgen (Slowfox) gab es eine Mittagspause mit reichlich Verpflegung.

 

Der Nachmittag verlief wieder mit intensivem Trainieren (Rumba und Dico Fox), wobei es sehr schwierig wurde, die Abfolgen zu behalten. So ein Tag lang einfach nur Schrittfolgen zu üben ist wirklich nicht so einfach und zwischen durch kam ich mir vor, als hätte ich erst mit tanzen angefangen. Schliesslich wurden um 16.30 Uhr die letzten Schritte getanzt und es ging wieder zurück zum Hotel.

 

Da wir dieses Jahr keinen Auftritt hatten, hatten wir genügend Zeit um zu entspannen, wobei sich dafür der Wellnessbereich des Hotels ideal dafür eignet. Nach der Sauna fühlte ich mich wie neu geboren, was ich in Anbetracht des Morgens nicht für möglich gehalten hätte.

 

Durch dass der Tanzabend nicht im Forum stattfand, wie sonst immer, fuhren wir mit dem Bus zum TCL, wo die Trainingsräume zu einem wunderbaren Ballsaal um dekoriert wurden. Es ist wirklich toll, wie gut diese Veranstaltung organisiert wurde.

 

Aus Rücksicht auf die Teilnehmenden fuhren zwei Freiwillige die Busse. Ich finde das nicht selbstverständlich, daher ein grosses Dankeschön für diese Organisation! Aufgetreten sind dieses Jahr die Rollstuhltanzgruppe Ludwigsburg, Lateinformation des 1. TCL und viele mehr.

 

Silvia tanzte mit uns noch den Line Dance vom Morgen, wobei dies in Anbetracht der Fülle des Tagesprogramms schon eine ziemliche Herausforderung darstellte obwohl die Choreographie nicht sonderlich schwierig war. Trotz allem war es ein gelungenes Entertainment und Silvia führte uns mit viel Charme und Witz durch den Abend.

 

Wie in der Kindheit: wenn es am schönsten ist, muss man aufhören. Mit ausgelassener Stimmung fuhren wir zurück zum Hotel und gingen alsbald schlafen um für den nächsten Tag wieder frisch und aufnahmefähig zu sein…

 

 

Schon Sonntag! Die Zeit rast! Zuverlässig, wie wir Basler sind, waren wir über pünktlich im Übungssaal, wobei wir auf die anderen Teilnehmer warten mussten. An diesem Morgen waren alle Mitglieder der Roll ´n´ Go Dancers wach und zu meinem grossen Erstaunen stand meine gute Laune mit mir auf und das Eintanzen scheuchte auch noch die restliche Müdikeit davon.

 

Die Gruppe teilte sich anschliessend wieder wie am Vortag. Es stand Tango auf dem Plan. Ein enorm schwieriger und ebenso schöner Tanz. Als runder Abschluss dieser Ludwigsburger Rollstuhltanztage wurde nach einer kurzen Mittagspause mit beiden Abteilungen gemeinsam einen Rundtanz getanzt: Disco Fox. Hierbei zeigte sich, wie optimal es ist, wenn man immer mit demselben Partner oder derselben Partnerin tanzt, da sich jede Person anders führen lässt.

 

Als Krönung dieses Wochenendes mussten Olli und ich nur noch die Tanzsportabzeichen bestehen. Trotz Nervosität haben wir beide bestanden.

 

Herzliche Gratulation:

 

Oliver Wick: Tanzsportabzeichen in Gold mit Kranz

Philin Buchs: Tanzsportabzeichen in Bronze!

Und ein Dankeschön an Beate Kellermann, die uns beide durchboxte!

 

Bericht von Philin Buchs



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