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Projektwoche SKB

      

Eigentlich sollte die Projektwoche der SKB mit großem Fest im Oktober 2009 stattfinden. Aufgrund der Schweinegrippe wurden Versammlungen und Feiern dieser Art jedoch vom Kanton Zürich untersagt. Da war guter Rat teuer und kurzerhand wurde die gesamte Veranstaltung auf den Juli 2010 verlegt.

  

Unsere Aufgabe bestand darin, eine Gruppe mit 7 schwerstbehinderten Rollstuhlfahrern zum tanzen zu bringen. Außerdem leiteten wir noch einen weiteren Workshop mit 17 Rollis und Fussis, die sich mit einem Square Dance auf dem Fest präsentieren sollten. Zudem war geplant, dass wir mit allen Tänzerinnen und Tänzern zum Abschluss des Festes einen Linedance einüben sollten, der dann zusammen mit dem Publikum für Stimmung sorgen sollte. Und damit uns nicht langweilig wurde, wurden wir auch noch für 2 Auftritte engagiert.

    

Mirjam und ich traten pünktlich um 7.30 Uhr am Mittwoch Morgen unsere Fahrt nach Zürich an. Kurz vor der City sagte mein Navi, ich solle Richtung Stadt fahren, was ich auch tat. Leider ist mein Navi schon etwas älter und kannte die neue Umfahrung "Westring" noch nicht. So kurvten wir durch Baustellen und standen in Staus. Die Zeit wurde immer knapper und statt um 9.00 Uhr trafen wir gerade mal so eben noch zwei Minuten vor Beginn des Workshops um 9.15 Uhr in der Schule ein. Statt der angegebenen 50 Minuten hatten wir 1,5 Stunden gebraucht.

   

So gehetzt und gestresst starteten wir in den ersten Workshop. Die Gruppe Schwerstbehinderter mit ihren schiebenden Betreuern stand schon bereit und wir konnten gleich beginnen.

   

Mirjam und ich hatten uns gut vorbereitet und überlegt, den flotten Tanz "EINS" aus dem Musical Chorusline einzustudieren mit verschiedenen Drehungen und dem Schieben im Takt.

    

Mirjam wollte als Rollstuhlfahrerin mitmachen und so hatten wir den "Weltreise-Rollstuhl" mitgenommen. Leider ließ uns unser Gefährt im Stich, denn die Räder streiften an den Seitenteilen. Später stellte sich dann heraus, dass die Achse gebrochen war - etwas Verlust gibt es halt immer!

  

                          

   

Die Rollstuhlfahrer hatten viel Spaß daran, dass ihre Rollstühle im Takt der Musik bewegt wurden. Im Laufe des Workshops übten wir noch eine weitere kleine Formation nach der Musik aus "I’ve got E-Mail" ein. Zum Schluss lernten alle Teilnehmer die Abfolge zum Linedance, der mit der schwungvollen Melodie von "Lollipop" richtig Spaß machte. Zum Schluss des Workshops waren dann Trainer und Schüler ausgepowert.

    

Gegen Mittag machten wir uns auf den Heimweg und Mirjam steuerte gleich ihren Arbeitsplatz an.

 

Der Freitag sollte anstrengend, aber auch interessant und schön werden. Wie schon am Mittwoch, so fuhren Mirjam und ich schon um 7.30 Uhr Richtung Zürich.

   

So ein Workshop fordert den ganzen Einsatz und gegen Mittag waren wir als Trainer erschöpft und auch alle Teilnehmer hatten mit der neuen Aufgabe und dem heißen Wetter zu kämpfen. Mit vollem Einsatz und viel Vergnügen übten wir Square Dance mit dem "Lambeth Walk" und natürlich unseren "Lollipop"-Linedance.

   

                           

 

Am Nachmittag ging es dann auf die Bühne zum durchüben aller Formationen. War es am Vormittag schon warm, so wurde es jetzt richtig heiß bei Temperaturen von mehr als 35°C. Dazu kamen noch die schwarzen Rück- und Seitenwände der großen Bühne und die heißen Scheinwerfer - und dann sollten sich alle Teilnehmer ja auch noch im Takt der Musik bewegen.

   

                                 

    

Nach mehreren Durchläufen waren wir als Trainer mit der Leistung unserer Schützlinge zufrieden. Nun blieb uns nur noch, uns von den nassgeschwitzten Poloshirts zu befreien und unseren Freizeitlook anzuziehen.

    

Bald darauf trafen dann auch die anderen Roll ‘n’ Go Dancers ein. Thomas und Corinne hatten den Weg gut gefunden. Nun fehlte nur noch das Auto mit Oliver und Fränzi und Andrea wurde auch nicht gesichtet. Nach einigen Telefonanrufen fanden wir heraus, dass auch Oli’s Navi ihn falsch geleitet hatte und Andrea stand im Stau und hatte einen kleinen Auffahrunfall.

    

Zum ersten Auftritt mit "Elvis" waren dann aber alle parat und unsere Derniere ging reibungslos und völlig fehlerfrei über die Bühne. Mit "einer Träne im Knopfloch" verabschiedeten wir uns mit diesem Auftritt von unser Elvis-Formation, die nun wirklich das letzte Mal aufgeführt wurde. Seit über 7 Jahren haben wir diese Formation im Repertoire und jetzt ist wirklich die Zeit für Neues gekommen.

 

                                

     

Dann hieß es für Mirjam und mich: ab in die Umkleide und schnell ins weiße Shirt. Es folgte direkt "Eins".

    

                                   

 

 

Danach blieben wir gleich auf den "Brettern, die die Welt bedeuten", legten uns unsere farbigen Tücher an und standen schon bereit für den "Lambeth Walk". Alle Schülerinnen und Schüler waren voll bei der Sache und spulten konzentriert ihr Programm ab.

  

                                  

    

Dann blieben uns einige Minuten für’s weitere Umziehen und trotzdem waren wir zu langsam. Also wurde die Pause vorgezogen und wir kamen mit unserem "Latin Power" erst nach der Pause dran.

    

                                     

 

       

                                  

  

Auch diesen Auftritt absolvierten wir absolut souverän. Dann hieß es wieder: umziehen und schon kamen wir mit unseren blauen Gruppen-Shirts wieder aus der Umkleidekabine, die eigentlich ein Werkraum war.

    

Zum Abschluss des tollen Programms kamen alle Workshopteilnehmer auf die Bühne, unsere Tänzerinnen und Tänzer verteilten sich vor der Bühne und schon ging es los mit "Lollipop".

    

                                   

             

Mit einem Band wurde mir ein Mikro um den Hals gebunden und ich schaffte es tatsächlich, dass alle im Publikum aufstanden und mitmachten bei "Lollipop". Auch die Bühne wurde gerockt mit den vielen Teilnehmern beim Linedance. Gut gelaunt beendeten wir das Showprogramm und als Gag schmissen alle Tänzerinnen und Tänzer Lollis von der Bühne ins Publikum.

    

Da gab es dann doch bei dem einen oder anderen Kind Tränen, weil nicht jedes einen Lolli bekommen konnte. Am Ende waren aber dann doch alle wieder versöhnt und unsere Gruppe ließ sich noch den Kuchen vom Buffet schmecken. Der DJ spielte flotte Musik aus den 50ger bis 70ger Jahren und schon war die Bühne wieder gefüllt mit zappelnden und hüpfenden Tänzern.

    

                                     

      

Wir tanzten noch lange vor der Bühne und hatten viel Spaß dabei.

    

                                 

 

        

                                   

          

So verging eine ereignisreiche Woche, in der auch wir viel gelernt haben und um einige Erfahrungen reicher wurden.

 



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